Eine chinesische Weisheit besagt:

Kranksein kostet Zeit. Viel Zeit. Arzttermine vereinbaren und wahrnehmen. Trotz Termin meist noch lange im Wartezimmer sitzen. Und Sitzen ist ja bekanntlich das neue Rauchen. Also nicht nur Zeit- sondern auch noch Gesundheitskosten. Dann der Gang - immerhin Bewegung, falls du nicht mit dem Auto hinfährst -  zur Apotheke. Dort oft nochmals warten. Den oder die Beipackzettel lesen. Tabletten aus dem Blister drücken. Tropfen abzählen. Womöglich mehrmals am Tag. Schlimmstenfalls - bei chronischen Erkrankungen - das alles auch noch auf Dauer.

Was könntest du nicht alles in dieser Zeit tun? Wieviele Schritte könntest du machen? Dabei gleich deine Einkäufe erledigen. Dir etwas Feines zum Essen zubereiten. Wieviel Gemüse könntest du in dieser Zeit putzen und schnippeln? Vielleicht auch noch den Abwasch erledigen. Und nach getanem Tagwerk bliebe wohl sogar noch Zeit für Muße.

Sicher ist niemand davor gefeit, einmal krank zu werden. Aber ein Großteil der bei uns weit verbreiteten Krankheiten wie Übergewicht, Bluthochdruck, Diabetes, Gicht, Arthritis, Arteriosklerose usw. ist lebensstilmitbedingt. Verursacht durch falsche Ernährung, Bewegungsmangel und Stress. Nicht nur, dass diese Erkrankungen die Lebensqualität mindern. Sie kosten dauerhaft Zeit, da sie chronisch sind und durch Medikamente nicht geheilt werden. Meist schreiten sie im Laufe der Zeit fort. Und kosten immer mehr Zeit.

Wäre es da nicht sinnvoller vorzubeugen, damit es gar nicht erst soweit kommt? Und auch falls es schon passiert ist gibt es keinen Grund zu verzagen. Alle diese Erkrankungen lassen sich ganz einfach lindern, stoppen und oftmals sogar umkehren. Wie? Indem man die Ursachen behebt. Das Zaubermittel heißt Lebensstilveränderung. Ganz einfach. Ohne teure und komplizierte medizinische Maßnahmen und Medikamente.

Lebensstilveränderung also. Aber das kostet doch Zeit! Und die hast du nicht? Zurück auf Start. Lies nochmal von vorn.

Beleuchten wir die wesentlichen Aspekte einmal genauer.

Nie war es einfacher als heute, sich auch mit wenig Zeiteinsatz gesund zu ernähren.

Gemüse putzen und schneiden dauert zu lange? Dann greif zu Tiefkühlgemüse. Da dieses erntefrisch verarbeitet wird enthält es oft sogar noch mehr Vitamine als vermeintlich frisches Gemüse, das schon tagelang unterwegs war und im Supermarkt gelegen hat. Dasselbe gilt für Obst. Selbst beim Discounter findest du eine Auswahl an verschiedenen tiefgekühlten Gemüse- und Obstsorten sowie Kräutern. Wichtig ist, dass du tatsächlich reines Gemüse und Obst kaufst. 100% Gemüse. 100% Obst. Sonst nichts.  Wir sprechen hier nicht von gesalzenen, gebratenen, frittierten oder gezuckerten Tiefkühlfertiggerichten.

Salat waschen und putzen dauert auch zu lange? Zugegeben, das kann tatsächlich etwas aufwändiger sein. Falls dir deine Zeit dafür zu schade ist, greif zu bereits gewaschenem und geschnittenem Salat. Nur Salat. Nicht angemacht. Wie jetzt? Im Ernst? Aber das ist doch nicht zu vergleichen mit frischem Salat! Richtig. Aber was ist die Alternative? Gar kein Salat? Eben. Es gilt das Motto:

Hülsenfrüchte solltest du jeden Tag essen. Abgesehen von Linsen dauert das Kochen von Hülsenfrüchten sehr lange. Zudem sollten sie über Nacht eingeweicht werden. Du musst also mit- bzw. vordenken. Wer glaubt wenig Zeit zu haben kann schon mal vergessen, bereits am Abend an morgen zu denken.  Darum lege dir einen Vorrat an Bohnen, Kichererbsen und Co. im Glas oder in der Konserve zu. Achte darauf, dass kein Zucker zugesetzt ist. Ja, das kommt vor. Bevorzuge salzfreie Produkte. Wenn du solche nicht findest, spüle die Bohnen gut unter fließendem Wasser ab.

Eine weitere großartige Möglichkeit, mit wenig Zeit stets gesunde Mahlzeiten auf den Teller zu zaubern, ist das sogenannte "Meal Prep". Darum wird gerade in den sozialen Medien ein ziemlicher Hype veranstaltet. Dabei ist das nichts Neues unter der Sonne. Du bereitest einfach größere Mengen zu, wenn du schon mal in der Küche stehst. Die meisten Dinge lassen sich probemlos ein paar Tage im Kühlschrank frisch halten. Du kannst deine Mahlzeiten auch schon vorportioniert in Vorratsbehälter packen. Dann öffnest du morgens den Kühlschrank und holst deine Lunch-Box heraus. Fertig ist das Mittagessen. Abends öffnest du wieder deinen Kühlschrank und stehst vor deinem ganz privaten Salatbuffet. Vorausgesetzt du hast etwas vorbereitet.

Niemand muss ins Fitnessstudio oder Sport treiben, um sich ausreichend zu bewegen. Müssen sowieso schon mal gar nicht. Wir wollen ja unserem gesunden Lebensstil mit Freude frönen. Ausserdem wäre es dafür tatsächlich notwendig, sich Zeit freizuschaufeln. Und genau das glaubst du nicht zu können. Sonst würdest du nicht hier lesen. Sondern wärst beim Sport.

Unsere Vorfahren haben keinen Sport getrieben und sich trotzdem weit mehr bewegt als die meisten unsereins. Sie hatten auf ganz natürliche Weise Bewegung im Alltag. Und zwar viel. Beim Jagen und Sammeln. Beim Bestellen des Ackers. Bei der Gartenarbeit. Auf dem Weg zur Arbeit oder zum Einkaufen. Im Beruf. Es ging gar nicht anders. Meine Oma (Jahrgang 1916) erzählte, dass ihr Vater in ihrer Kindheit einer der ersten in der Stadt war, der ein Auto hatte.

Auch du kannst in deinen Alltag ganz viel Bewegung einbauen. Nimm IMMER die Treppe statt des Aufzugs. Die Treppe. Nicht die Rolltreppe. Im Vorteil ist, wer in einem Haus ohne Aufzug und nicht im Erdgeschoss wohnt. Also ich. Oft wird empfohlen, bei jedem Gang aus dem Haus gleich den Müll mit hinauszutragen. Ich empfehle das Gegenteil. Vergiss den Müll. Und erinnere dich erst an ihn, wenn du schon unten an der Haustür bist. Warum? Weil du dann nochmal nach oben gehst und ihn holst. Wenn dabei die Zeit knapp ist, umso besser. Denn das bedeutet schneller kurz nochmal die Treppe rauf. Auf dem Parkplatz beim Supermarkt parkst du soweit weg wie möglich vom Eingang. Dasselbe gilt auf dem Firmenparkplatz. Idealerweise kannst du hier gleich einstempeln. Dann wirst du sogar noch bezahlt für deinen Spaziergang. Zurück zum Supermarkt. Den Einkaufswagen holst du von neben dem Eingang. Einkaufswagendepots, die näher an deinem Auto sind, siehst du nicht. Nachdem du deine Einkäufe im Auto verstaut hast, bringst du den Wagen wieder zum Eingang zurück.

Dies sind nur ein paar wenige Vorschläge. Sie kosten alle nicht viel Zeit. Dennoch zählen sie alle. Denn während man bis vor Kurzem noch glaubte, dass Bewegungseinheiten erst ab einer Dauer von mindestens zehn Minuten als Bewegungseinheit gewertet werden können, zeigen neueste Untersuchungen, dass jede Zeit der Bewegung zählt. Selbst wer im Sitzen mit dem Fuß wippt ist gegenüber demjenigem, der stillsitzt, im Vorteil. Daher an alle Lehrer und Eltern: lasst die Kinder zappeln!

Ob die Bewegung der Finger beim Tippen auf dem Smartphone oder Benutzen der Fernbedienung auch als Bewegung zählt vermag ich nicht zu sagen. Auch wenn dies nicht der Fall sein sollte, ist es gar nicht so schwer mit kleinen Verhaltensänderungen auf das täglich empfohlene Mindestmaß von 30 Minuten Bewegung zu kommen. Mehr geht natürlich immer. Und mehr ist auch besser. Aber auch hier gilt wieder:

Damit deine knappe Zeit nicht länger fürs Lesen dieses Artikels draufgeht, gibt es zu diesem Thema nur einen Satz. Wenn du dich gut ernährst und ausreichend bewegst stellen sich Entspannung und Zufriedenheit ganz von selbst ein.

Letztendlich geht es ums Wollen. Das hat ein sehr kluger Mann schon vor rund 2000 Jahren erkannt:

 (Seneca, römischer Dichter und Philosoph, etwa 1 – 65)

Eine Lebensstilveränderung ist gar nicht so schwer. Es ist einfach. Ganz einfach. Aber nicht leicht. Schau dich auf meiner Seite um, da kannst du schon einiges finden, was dir helfen kann. Falls das nicht reicht und du mehr Unterstützung benötigst, melde dich. Ich berate und begleite dich gerne auf deinem Weg.

Nimm dir die Zeit. Bevor es zu spät ist.