Himmlische Schokotarte
Diese Tarte kommt bei mir gerade häufig auf den Teller. Weil das Rezept so simpel ist. Und daher schnell gemacht. Vor allem aber, weil sie einfach unglaublich köstlich schmeckt. Geradezu dekadent. Denn was nutzt das einfachste und schnellste Rezept, wenn es nicht schmeckt? Das gilt natürlich auch und vielleicht noch viel mehr für komplizierte Rezepte. Teure Zutaten kaufen und lange in der Küche stehen und dann schmeckt es nicht? Geht gar nicht.
Mein Bruder legt keinen gesteigerten Wert auf gesunde Ernährung. Zu süß, zu fettig, zu sonst was - darüber macht er sich kaum Gedanken.
Einen Kuchen hat er noch nie selbst gebacken. Den kauft er beim Konditor seines Vertrauens.
Natürlich kennt er mich und natürlich weiß er, dass diese Torte anders ist. Anders sein muss. Dennoch wollte er erst einmal nicht wissen, was daran denn nun genau anders ist. Sondern ganz unvoreingenommen kosten. Soweit dies überhaupt möglich ist.
Sein Urteil überraschte mich nicht. Aber gefreut hat es mich ganz ungemein. Hätte er diesen Kuchen bei seinem Konditor gesehen und gekauft, dann hätte dessen Geschmack seine Erwartungen exakt erfüllt. Niemals wäre er darauf gekommen, was drin steckt. Gut möglich, dass er die spezielle Zutat auch noch niemals zuvor gegessen hat.
Wenn du also punkten willst mit diesem Kuchen, dann präsentiere ihn als supercremige Schokotarte mit süßem Nussboden. Vielleicht willst du aber lieber alles für dich alleine und nichts abgeben? Dann sage, es ist ein rohveganer Tofu-Kakaokuchen. Beides ist wahr. Du musst also kein schlechtes Gewissen haben, weil du geschwindelt hast. Im zweiten Fall allenfalls dafür, dass du nicht teilen möchtest.
Jetzt aber endlich zum Rezept.
Den Boden kannst du im besten Fall auswendig. Es ist nämlich schon wieder derselbe wie bei der Apfelhimbeertarte oder auch beim Apfelkuchen. Kannst du langweilig finden. Ist aber bei konventionellen Kuchen auch nicht anders. Oder machst du für einen Käsekuchen einen anderen Boden als für einen Apfelkuchen oder einen Kirschkuchen oder einen Zwetschgenkuchen? Eben. Ein Mürbteig ist auch immer gleich. Also Schluss mit dem Genörgel.
Die eigentliche Sensation ist hier ja ohnehin nicht der Boden. Sondern die Cremefüllung.
Die besteht in der Basisversion aus nur zwei Zutaten. Seidentofu und Schokolade. Idealerweise dunkler Schokolade. Für einen kräftigen Schokoladengeschmack. Je dunkler, desto besser. Finde ich jedenfalls.
Falls du es gerne süßer magst oder glaubst, deine Mitesser brauchen das, gib einfach noch ein Süßungsmittel deiner Wahl hinzu. Oder verwende hellere Schokolade. Vielleicht sogar weiße Schokolade? Dazu etwas oder auch viel Vanille? Kokosmus? Matcha?
Für die dunkle Variante Zimt, Kardamom, Kaffee? Rum oder Cointreau? In Ahornsirup karamellisierte Wal- oder Pekannüsse? Oder gehackte Erdnüsse? Gerne sogar leicht gesalzen.
Mmmmmh......! Ich muss gleich mal nachschauen, ob im Kühlschrank noch eine Packung Seidentofu liegt... An Schokolade mangelt es in diesem Haushalt gar niemals nie.
Jetzt aber wirklich zum Rezept. Das für den Boden schreibe ich hier auch nochmal auf. Nur für den Fall, dass du es noch nicht im Kopf hast. Du kannst gerne das Verhältnis von Haferflocken und Nüssen verändern. Zugunsten der Nüsse natürlich. Andersrum schmeckt es dann vielleicht doch ein wenig zu gesund.
Die Creme allein ergibt übrigens auch ein köstliches Dessert.
rezept
Zutaten
Für eine 24cm-Springform
Für den Boden:
200g Rosinen oder andere Trockenfrüchte
150g Haferflocken oder andere Getreideflocken
50g Mandeln oder andere Nüsse
Für den Belag:
400g Seidentofu
180g Schokolade
1 Prise Salz
Optional:
Süßungsmittel deiner Wahl
Gewürze, gehackte Nüsse, Kakaonibs...
Zubereitung
Alle Zutaten für den Boden in der Küchenmaschine (S-Messer) mixen, bis eine krümelige Masse entsteht, die sich mit den Fingern zu zusammenhaltenden Kugeln formen ließe. Nicht zu lang mixen, sonst wird der Teig zu feucht!
Die Masse in einer mit Backpapier ausgekleideten 24cm-Springform verteilen und festdrücken.
Für die Creme die Schokolade hacken und mit allen anderen Zutaten in den Hochleistungsmixer geben. Solange mixen, bis die Masse glänzt.
Auf dem Boden verteilen. Nach Wunsch mit Kakaonibs oder gehackter Schokolade bestreuen und mit Kakao bestäuben. Im Kühlschrank fest werden lassen.
Hinweis:
Falls du keine Küchenmaschine hast, weiche die Trockenfrüchte ein, verwende gemahlene Nüsse und sehr feine Haferflocken und püriere das Ganze mit dem Pürierstab. Eventuell musst du dann etwas mehr Nüsse oder Haferflocken zugeben, damit der Teig nicht zu feucht wird.
Falls du keinen Hochleistungsmixer besitzt, lässt du die Schokolade im Wasserbad schmelzen und kannst die Creme mit einem Handrührgerät oder sogar mit dem Schneebesen zubereiten. Sie wird dann vielleicht nicht ganz so cremig, aber schmecken tut sie trotzdem.
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Marianne Meule (Donnerstag, 03 September 2020 10:07)
Die Tarte schmeckt wirklich mega lecker. Kaum zu glauben, dass man mit so ein paar Zutaten und ohne Backen so etwas Geniales zaubern kann :)
Sabine von pflanzenköstlich (Dienstag, 08 September 2020 14:38)
Freut mich, dass dir die Tarte so gut geschmeckt hat :-) Die einfachen Dinge sind oft die besten. Warum lange in der Küche stehen, wenn es auch anders geht ;-)